2005-05-02

Auf Hachschara in Altwies 1933-1939




Am Montag, dem 2. Mai, um 20 Uhr
im Festsaal der ehemaligen Primärschule
Altwies

Auf Hachschara in Altwies - ein Rundtischgespräch mit dem Zeitzeugen
Kurt Julius GOLDSTEIN
und dem angehenden Historiker
Daniel THILMAN


Hachschara – ein fremd klingendes Wort. Vor allem in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur verbanden sich mit ihm die Hoffnungen vieler junger deutscher Juden auf die Auswanderung nach Palästina. Ihr Ziel war es, als Landwirt, Gärtner, Handwerker, Geflügelzüchter oder auch als Hauswirtschaftskraft nach Palästina oder später auch in ein anderes Land der Rettung zu gelangen. Einige Hachschara-Einrichtungen waren schon in der Weimarer Republik durch zionistische Organisationen gegründet worden. Die meisten aber entstanden aber erst nach 1933, als für die Juden ein Leben in Deutschland immer unmöglicher wurde.

(zitiert nach Andreas Paetz/Karin Weiss (Hrsg.), „Hachschara“, Die Vorbereitung junger Juden auf die Auswanderung nach Palästina, Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam, 1999)

Goldstein, Kurt Julius: Jahrgang 1914, aus Scharnhorst / Dortmund, 1930 Mitglied der KPD,.1933 über Luxemburg nach Frankreich, dort auf Hachschara (Altwies), 1935 Auswanderung nach Palästina, Bauarbeiter, Interbrigadist im Spanischen Bürgerkrieg, ab 1939 Internierung in Frankreich, 1941 Deportation nach Ausschwitz-Jawischowitz, Zwangsarbeit im Bergbau, im Januar 1945 auf Todesmarsch nach Buchenwald, dort im April 1945 befreit, nach dem Krieg Zeuge im Eichmann-Prozess, Ehrenpräsident des Internationalen-Ausschwitz-Komitees, lebt heute in Berlin.